Bubble Shooter – das ist ein bei der Internetgemeinde beliebte Onlinespiel, bei dem es gilt, bunte Blasen zu zerstören. Das ist ein bisschen wie an den Finanzmärkten. Nein, nicht wirklich! Aber auch dort existieren es jede Menge Blasen.
Erst vor wenigen Tagen publizierte die UBS erstmals den „Globalen Bubble-Index der Immobilienpreise“. Die Schweizer Bank prognostiziert: Die Welt werde in den kommenden drei Jahren gleich mehrere Immobilienblasen platzen sehen. Oder ein weiteres aktuelles Beispiel: Angesichts der massiven Kurseinbrüche am chinesischen Aktienmarkt flüchteten die Anleger in den vergangenen Wochen in chinesische Unternehmensanleihen. Nach Einschätzung der Commerzbank steht bis Jahresende auch hier ein Crash bevor. Die Anleger sind damit wohl von einer Blase in die nächste gewechselt. Und wie ich bereits in einem Beitrag erwähnt habe, warnte der Nobelpreisträger und Ökonom Robert J. Shiller schon Ende September vor einem bevorstehenden heftigen Rückschlag am US-amerikanischen Aktienmarkt.
Die Mutter der Spekulationsblasen
So viele Blasen, die platzen können. Wenn Sie das jetzt verunsichert, verstehe ich das. Das muss es aber nicht. Spekulationsblasen gehören zur Wirtschaft und Börse dazu. Die „Mutter der Spekulationsblase“ explodierte schon 1637. Zumindest war diese sogenannte Tulpenmanie die erste, relativ gut dokumentierte Blase und begann bereits 1593, als Holländer Tulpenzwiebeln von Konstantinopel nach Amsterdam importierten. Die Beliebtheit der Pflanzen nahm zu, die Ware war jedoch nur in sehr geringen Mengen vorhanden. Das Ergebnis: Der Preis für eine Zwiebel stieg immens. Eine Tulpenzwiebel hatte zeitweise den Wert eines Einfamilienhauses. 1637 kam es dann zum Zusammenbruch – dem Tulpencrash. Die Käufer waren nicht mehr bereit, diese überhöhten Preise zu zahlen. Die Tulpen verloren massiv an Wert.
Warum ich Ihnen die Geschichte von anno dazumal erzähle? Weil auch die Finanzmarktkrisen im 21. Jahrhundert nach den selben Mechanismen funktionieren: Rund 360 Jahre später – Der Hype und das Platzen der Internet-Aktienblase im Jahr 2000 sind praktisch nach dem gleichen Muster verlaufen. Immer mehr unerfahrene Anleger, angelockt vom bunten Treiben und ständig neuen Rekordständen drängten an die Börse. Folglich stiegen nicht nur die Preise, sondern auch die Erwartungen. Es wurde auf noch höhere Kurse spekuliert. Unternehmen und Aktien waren schließlich total überwertet. Die fairen Bewertungen und die tatsächlichen Kurse klafften weit auseinander. Schließlich kam es, wie es kommen musste: Der Markt überhitzte und es kam zum Zusammenbruch.
Weniger Tulpen, mehr Computer
Gut, einen Unterschied zwischen Internet-Blase und der Tulpenmanie gibt es schon. Mittlerweile sind es nicht nur Menschen, die mit Waren oder Geld handeln. Es gibt es weitere Marktteilnehmer: Die Computer. Doch diese sind nicht, wie viele behaupten, die Ursache von Spekulationsblasen. Ursächlich sind immer noch die handelnden Personen.
Was das für Sie bedeutet? Nach den schlechten Erfahrungen in der Finanzkrise wird mittlerweile bei jeder Gelegenheit vor dem Platzen irgendeiner Blase gewarnt. Lassen Sie sich von so einem Hype und den zahlreichen Befürchtungen, die Analysten in diesem Zusammenhang oft äußern, nicht anstecken oder verwirren. Spekulationsblasen an den Finanzmärkten lassen sich nicht verhindern, sie kommen unweigerlich und gehören zu einer funktionierenden Börse dazu.
Sie sind das bekannte Auf und Ab – früher hieß es noch „Hausse und Baisse“ oder „Boom und Bust“. Heute ist es eben modern von „Spekulationsblasen, die sich aufblähen und platzen“ zu sprechen. Das klingt viel dramatischer. Dabei hat es auch etwas Positives, wenn Blasen platzen. Der Markt kühlt sich ab und pendelt sich wieder bei fairen Preisen ein.
Wie Sie die Blase meiden
Damit Sie am Aktienmarkt Erfolg haben, müssen Sie also investiert sein, wenn eine Blase entsteht und rechtzeitig aussteigen, bevor es gefährlich wird. Dazwischen ist es Ihre Herausforderung, mit den vielen Warnungen umzugehen.
Und genau dafür benötigen Sie ein verlässliches Berechnungssystem: Dann finden Sie die richtigen Zeitpunkte für den Ein- und Ausstieg. Denn Sie können Ihre Entscheidung kaum auf Nachrichten in den Medien oder den immer gegenwärtigen Warnungen von Analysten stützen.
Nehmen Sie nur Transaktionen vor, wenn Sie ausreichend verlässliche Indikatoren zum Marktverlauf angeschaut und diese für sich, mit Ihren persönlichen Erwartungen, abgeglichen haben. Springen Sie nicht unwissend auf einen Zug auf, wenn Sie nicht konkret einschätzen können, wo der Markt genau steht. Die Meinung der „anderen“ zählt bei Ihrer Entscheidung nicht! Nur Ihre Einschätzung und Ihre Anlagestrategie geben den Ausschlag zum Handeln.