Gut gemacht EZB – der Aktienmarkt kann sich freuen! Hoffentlich nehmen sich die Sparer das eindeutige Signal der Notenbank nun endlich zu Herzen. Denn bei einem Leitzins von 0 % gibt es nur eine sinnvolle Alternative zum Sparen: Aktien.
Leitzins und Inflation bestimmen den Wert des Geldes
Nach strengen ökonomischen Regeln ist das Geld mit dem aktuellen Leitzins von 0 % wertlos. Schließlich ist der Zins genau genommen der Preis des Geldes – und wenn etwas keinen Preis hat, ist es nunmal auch nichts wert. Etwas ironisch betrachtet, wird das Geld nun seiner eigentlichen Funktion als wertneutrales Tauschmittel gerecht.
Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich möchte hier weder behaupten, dass der Euro wertlos ist, noch ist die Erklärung so einfach. Denken Sie nur mal an die 70er und 80er Jahre zurück. Im Vergleich zu heute war das Zinsniveau deutlich höher. Aber das Geld war sehr wenig wert. Im Gegenteil: Die hohen Inflationsraten überstiegen die Zinsen und das Geldvermögen reduzierte sich gemessen an der Kaufkraft kontinuierlich.
Daher dürfen sich die Sparer heute sogar glücklich schätzen, denn ihr Geld hat seinen Wert bislang behalten – und das trotz des seit mehreren Jahren anhaltendem historisch niedrigen Zinses.
Weltuntergang für Sparer prophezeit
Unter diesen Gesichtspunkten kann ich nur den Kopf schütteln. Ich verstehe einfach nicht, warum insbesondere in Deutschland die Klagen über die niedrigen Zinsen so laut sind und der Nation ein so großes Unheil zu drohen scheint.
Der bayrische Finanzminister Markus Söder spricht von einer Enteignung der Sparer. Es ist zu lesen: „Die Lunte brennt.“ „Die Anleger befinden sich im Fegefeuer der Notenbanken“ und „… dass das alles auf ein schlimmes Ende zusteuert“. Kein Wunder, dass Anleger und Sparer verwirrt und verängstigt sind und sich nicht darauf fokussieren können, was wirklich zählt.
Deutschland geht es bestens: Die Wirtschaft wächst, die Unternehmen sind gefestigt und auch den meisten Privatpersonen geht es gut – die privaten Konsumausgaben stiegen jedenfalls so stark wie seit 15 Jahren nicht mehr. Und die Aktivitäten der EZB zielen vor allem auf die südeuropäischen Staaten ab, deren Wirtschaft leider nicht so gut funktioniert wie in Deutschland.
Aktienmärkte beflügelt
Und dann sind da ja noch die Aktienmärkte. Die scheinen sich von den Unheilwarnungen nicht beeindrucken zu lassen. Trotz eines kurzen Kursausschlages nach unten direkt nach der Leitzinsentscheidung der EZB steigen die Märkte kontinuierlich. Ist ja auch logisch: Denn niedrige Zinsen sind eines der besten Fundamente für eine Hausse am Aktienmarkt – erst recht, wenn sie negativ werden.
Natürlich verstehe ich die Skepsis der Sparer. Die Vorbehalte gegenüber dem Aktienmarkt sind groß und die Angst vor einem Verlust des Vermögens hat sich nicht zuletzt durch die Finanzkrise in den Köpfen eingebrannt. Nichtsdestotrotz: Momentan ist der allerbeste Zeitpunkt für Sie, um in den Aktienmarkt einzusteigen.
Das Kursniveau ist aktuell noch relativ niedrig – das heißt, Sie können Aktien derzeit günstig einkaufen. Es gibt keine Anzeichen dafür, dass es in diesem Jahr noch einen Crash geben wird. Das niedrige Zinsniveau begünstig vielmehr die Hausse am Aktienmarkt.
Perfekt für Börsenneulinge
Nutzen Sie die Gelegenheit und probieren Sie sich mit kleinen Summen an der Börse aus. Vielleicht suchen Sie sich auch einen vertrauenswürdigen Ratgeber, der Ihnen zeigt, worauf es bei der Investition ankommt. Verzichten Sie aber bitte auf Finanzinstrumente, die Sie nur viele Gebühren kosten oder sogar Ihr angelegtes Kapital auffressen.
Kaufen Sie besser selbst Aktien, damit Sie Ihre eigenen Erfahrungen an der Börse machen können. Und warten Sie nicht so lang, denn der Markt steigt weiter – und damit die Preise für den Aktienankauf.